Die Jahre 2003 - 2020 I

Die Zeit des Wiederaufbaus und der Konsolidierung

Aller Anfang ist schwer, aber ein Wiederbeginn kann noch schwerer sein. Nach der Hundertjahrfeier des OFC gab es erste Versuche, eine Frauenfußballmannschaft bei den Offenbacher Kickers wieder zu beleben. Rebecca Treutel kickte meist mit drei/vier anderen Frauen ein wenig hinterm Stadion. Im Mai 2002 wurde dann Lutz Kammermeier um Werbung für das Projekt gebeten, das er zunächst bis Dezember 2003 als selbsternannter „Grundlagenbeibringer“ (Coach) begleitete.
Zur Saison 2003/04 konnte der OFC wieder eine Frauenmannschaft melden. Es begann in der untersten Liga – der Frauenbezirksliga Frankfurt, Gruppe 1. Es folgten zwei recht turbulente, wenig erfolgreiche Jahre mit insgesamt vier Coaches. In der ersten Saison belegten der OFC in der 8 Mannschaften umfassenden Liga den sechsten Platz, in der zweiten Saison landeten er abgeschlagen auf dem letzten Platz. Es drohte erneut die Auflösung.
Vom damaligen Vizepräsident Edgar Old eingesetzt, sollten Roland Preusker, René Califice und Lutz Kammermeier den Fortbestand des Teams sicherstellen. Mit Trainer Michael Haase, der einige Spielerinnen von seinen früheren Stationen als Frauentrainer mitbrachte, wurde ab 2005/06 der nachhaltige Wiederaufbau betrieben.
Von 2005 bis 2008 platzierten sich die Offenbacher Fußballfrauen jeweils im Mittelfeld der Bezirksliga. Im Sommer 2008 kam durch die Auflösung des Bezirksoberligisten 1. FFV Offenbach eine Reihe sehr guter Spielerinnen zum OFC. Drei Tage vor dem ersten Spiel quittierte Trainer Michael Haase den Dienst, sodass wiederum Lutz Kammermeier „aushilfsweise“ und als „Freundschaftsdienst“ – wie er es später bezeichnete – als Coach einsprang. Daraus wurden zwei recht erfolgreiche Jahre: 2008/09 Vizemeister der Kreisoberliga, Gruppe 2, 2009/10 dann souveräner Meister in der reformierten Kreisoberliga mit zwölf Punkten Vorsprung. Das bedeutete den Aufstieg in die Gruppenliga.

Das Traineramt übernahm im Sommer 2010 Thorsten Raabe, ehemaliger Coach des 1. FFV Offenbach. Mit ihm setzte sich der Erfolg zunächst fort: 2011 Meister der Gruppenliga vor Zellhausen und Wiking Offenbach und Aufstieg in die Verbandsliga. Im Herbst 2011, der OFC hatte sich in der Verbandsliga gut eingeführt und belegte einen sicheren Mittelplatz, kam es zu teaminternen Unstimmigkeiten. René Califice und Lutz Kammermeier legten ihre Tätigkeit in der Abteilungsleitung nieder und etwa die Hälfte des Teams kehrte dem OFC den Rücken. Damit begann auch der sportliche Abstieg. Die Mannschaft wurde aus der Verbandsliga zurückgezogen. In der darauffolgenden Spielzeit verloren die OFC-Kickerinnen in der Gruppenliga alle Spiele der Hinrunde. Im Winter 2012/13 trennte sich daraufhin der OFC von Trainer Thorsten Raabe. Nachfolger wurden Tamara Richter, Ex-Trainerin der TGM SV Jügesheim, und Andreas Trier vom Stadtrivalen SG Wiking Offenbach. Mit ihnen wechselten auch Spielerinnen von Wiking und Jügesheim zum OFC und bildeten für die Rückrunde eine neues, spielstarkes Team, das mit 25 Punkten aus 10 Spielen souverän den Klassenerhalt sicherte.

Mit dem neuen Trainerteam, unterstützt durch die neue Teammanagerin Ljilja Jazo, die ebenfalls von der SG Wiking zum OFC gewechselt war, begann der sportliche Aufstieg. 2013/14 wurde der OFC mit neun Punkten Vorsprung Meister der Gruppenliga und stieg wieder in die Verbandsliga auf. Zudem gewannen er am 14. Juni 2014 den Kreispokal und qualifizierte sich damit für den Regionalpokal 2014/15.
Versuche, eine zweite Mannschaft als Unterbau für die erste zu etablieren, waren in den Querelen im Herbst 2011 gescheitert. In der Saison 2014/15 ging eine zweite Mannschaft an den Start, die aber im Verlauf des Spieljahres zurückgezogen werden musste.

Das erste Juniorinnenteam des OFC war eine U12, die in der Saison 2011/2012 in der Kreisliga Frankfurt, Gruppe Süd, für den Spielbetrieb gemeldet wurde und sofort einen guten Mittelplatz belegte. Bereits im folgenden Jahr wurde das Team als U14 Kreispokalsieger und 2013/14 Vizemeister der Frankfurter Kreisklasse, Gruppe Süd. In der Saison 2014/15 trat die Mannschaft als U16 in der Gruppenliga an und belegte auf Anhieb einen guten Mittelplatz.

Die Mädchen- und Frauenabteilung des OFC 2016
Die Mädchen- und Frauenabteilung des OFC 2016

Im November 2014 konnte der Jahreshauptversammlung des OFC berichtet werden, dass die Mitgliederzahl im Frauen- und Mädchenfußball beim OFC sprunghaft von 25 auf 60 angestiegen war. Doch es gab auch Rückschläge – nicht nur, weil die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen werden musste. Im Sommer 2015 endete vorerst auch die Nachwuchsarbeit beim OFC. In der Verbandsliga gelang es dem OFC, 2015 und 2016 jeweils einen der vorderen Plätze zu belegen, doch 2016 blieb der größere Erfolg verwehrt, weil wegen der fehlenden Nachwuchsarbeit in der Endabrechnung Punkte abgezogen wurden.
2016 übernahm Trainerin Tamara Richter zusätzlich die Abteilungsleitung und forcierte den Aufbau einer zweiten Mannschaft, einer Juniorinnenabteilung und sorgte für eine allgemeine Stärkung der Frauenfußballabteilung. Bis zum Februar 2018 stieg die Mitgliederzahl auf 117.

Mit dem Projekt „Girly Kickers“ und der Durchführung eines „Tag des Mädchenfußballs“ gelang es im Frühjahr 2016 28 Mädchen im Alter zwischen 7 und 10 Jahren für das neue U10-Mädchenteam zu rekrutieren. Auch die zweite Mannschaft, die in der Saison 2016/17 in der Frankfurter Frauen-Kreisliga A, Gruppe 2, an den Start ging, konnte sich dauerhaft etablieren. In der ersten Saison bereits auf dem vierten Tabellenplatz, schaffte sie in der Saison 2017/18 den Aufstieg in die Kreisoberliga, in der das Team zum Saisonschluss im Mai 2019 souverän die Klasse hielt.

Die U10 gewann 2017 und 2018 den Kreispokal und holte in der Saison 2018/19 in ihrer Gruppe die Vizemeisterschaft. Die U12 dominierte in der Saison 2019/20 die A-Liga mit 10 Siegen aus 10 Spielen und 108 : 5 Toren. Schließlich stieg sie unangefochten in die Gruppenliga auf.

Die U12-Meistermannschaft der Saison 2019/20
Die U12-Meistermannschaft der Saison 2019/20

Seit 2014 hielt sich der OFC in der Verbandsliga und belegte zunächst zweimal den vierten Platz. 2016/17 allerdings konnte gerade einmal der Abstieg verhindert werden. Im Sommer 2017 übernahm Timo Kienle das Cheftraineramt für die erste Mannschaft. In der ersten Saison reichte es wiederum nur knapp für den Klassenerhalt. Die Saison 2018/19 entwickelte sich dann jedoch zu einem wahrhaften Aufstiegskrimi, über den wir im nächsten Artikel berichten werden.

Die Mannschaften des OFC 2017/2018
Die Mannschaften des OFC 2017/2018

Quellen:

  • Auskünfte von Lutz Kammermeier 25.1.2021
  • Bericht der Abteilung Frauen- und Mädchenfußball zur OFC-Jahreshauptversammlung am 25. September 2013
  • Bericht der Abteilung Frauen- und Mädchenfußball zur OFC-Jahreshausversammlung am 3. November 2014
  • Bericht der Abteilung Mädchen- und Frauenfußball zur OFC Jahreshauptversammlung am 31.10.2016
  • Bericht der Abteilung Mädchen- und Frauenfußball zur OFC Jahreshauptversammlung am 19.02.2018
  • https://www.op-online.de/